Grasen in der Krise – Milchgipfel und Anbindehaltung

Kurz vor dem „Milchgipfel“ wird die Debatte um die sogenannte Milchkrise noch einmal emotional. In einem Kommentar in DER WELT  wird befürchtet, dass wenn die Preisspirale sich weiter nach unten dreht, Kühe bald von der Weide verschwinden werden. Das Problem: viele Tiere kommen erst gar nicht dazu, auf der üppig grünen Alm zu grasen, da sie immer noch das ganze Jahr über in einem Stall angebunden stehen.

Alpenmilch gar nicht besser

Gerade bei kleinen Betrieben in Bergregionen ist das noch der Fall, da aufgrund unzureichenden Weideplatzes das die einzige Möglichkeit für Bauern ist, ihre Tiere zu halten. Diese Form von Haltung betrifft nach Zahlen des Bauernverbandes fast 1/3 aller Kühe, also über eine Million Tiere. Alleine in Bayern sind es 300.000 Kühe, die entweder ihr ganzes Leben, oder auch die langen Wintermonate auf einer Stelle fristen müssen, mit gerade genug Bewegungsfreiheit um aufzustehen oder sich hinzulegen.

Bei Hunden wäre das Tierquälerei

Dabei sind Kühe genauso bewegungsfreudig wie Hunde – und auch mindestens genauso intelligent. Sie verstehen nicht nur komplexe Zusammenhänge und verfügen über eine Vielzahl von Emotionen wie Trauer und Freude, sie besitzen auch ein entwickeltes soziales System innerhalb ihrer Herde, mit Hierarchien, Freundschaften und Anfeindungen. Trotzdem bleibt das, was bei Hunden geächtet wird, bei Kühen vorerst erlaubt.

Noch 12 dunkle Jahre

Denn eigentlich hat der Bundesrat dieses Jahr beschlossen, die ganzjährige Anbindehaltung von Kühen zuverbieten, doch die Übergangsfrist hierfür soll 12 Jahre betragen. Das ist eine skandalös lange Zeit, wenn man bedenkt, welches Leid den Tieren in dieser Zeit wiederfahren wird.

Zum Glück muss niemand Milchprodukte konsumieren, denn es gibt genug Milchalternativen aus Hafer, Mandeln oder Reis. Auch tierleidfreier Käse und Jogurt sind problemlos zugänglich. Also nichts wie zugreifen und so den Tieren helfen.

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